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Der Weg zur Gleichstellung: Frauenpower in der Automobilbranche

von Kilian Otte

Der Weg zur Gleichstellung: Frauenpower in der Automobilbranche

von Kilian Otte
Fuhrparkmanagement
7 min.

Die Automobilindustrie ist auch 2024 noch stark von männlichen Fachkräften dominiert. Obwohl der Gender Pay Gap kleiner wird und 2023 bei 8 Prozent liegt, bleibt die Bezahlung nur ein Aspekt der Geschlechterungleichheit in der Branche. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, Frauen zu gewinnen, sondern auch darin, sie langfristig zu halten und zu fördern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den aktuellen Stand, die vielfältigen Herausforderungen und die enormen Chancen, die eine gerechtere Verteilung der Geschlechter in der Automobilbranche mit sich bringt. Entdecken Sie, warum Vielfalt und Inklusion entscheidend sind und welche konkreten Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um eine Kultur der Vielfalt zu schaffen und davon zu profitieren.

Frauen in der Automobilindustrie: Der Status quo 2024

Trotz aller Bemühungen, die Beteiligung von Frauen in männerdominierten Branchen zu fördern, bleibt die Automobilindustrie ein schwieriges Terrain. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt in der Branche mit knapp über 18 Prozent noch immer unter dem branchenübergreifenden Durchschnitt von etwa 20 Prozent. Nicht nur die Gewinnung weiblicher Fachkräfte, sondern auch die Bindung an das Unternehmen ist ein großes Problem. Frauen wechseln nach einiger Zeit oft wieder in geschlechtstypische Berufe oder verlassen den Arbeitsmarkt ganz.

Dieses auch als Drehtüreffekt bekanntes Phänomen hat verschiedene Gründe:

  • Viele Frauen treten beruflich kürzer oder pausieren, um sich um ihre Familie zu kümmern. Dies führt oft dazu, dass sie aus dem MINT-Bereich ausscheiden und in flexiblere Berufe wechseln.
  • Ein weiterer Faktor ist das Arbeitsklima. Diskriminierung und Vorurteile am Arbeitsplatz können Frauen zermürben und dazu veranlassen, die Branche zu verlassen.
  • Auch der hohe Wettbewerbsdruck im MINT-Bereich spielt eine Rolle. Die hohen Anforderungen und der immense Druck können abschreckend wirken und Frauen dazu veranlassen, sich weniger stressige Berufe zu suchen.
  • Schließlich fehlt es oft an Vorbildern in Führungspositionen. Ohne weibliche Vorbilder fühlen sich viele Frauen nicht ausreichend unterstützt oder repräsentiert, was die Motivation verringert und zum Branchenwechsel führt.

Vielfalt ist ein Innovationsmotor

Mit der Energiewende steht die Automobilindustrie vor einer grundlegenden Transformation. Um in diesem dynamischen Umfeld zu überleben und zu prosperieren, muss die Branche ihre Innovationskraft maximieren. In den kommenden Jahren wird die Fähigkeit zur Innovation ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.

Aber Innovationskraft lässt sich nicht einfach als Prozess einführen. Sie erfordert eine produktive Unternehmenskultur, die Kreativität und neue Ideen fördert. Eine solche Kultur entsteht vorwiegend durch Vielfalt. So zeigt etwa eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Deloitte, dass geschlechtlich diverse Teams im Durchschnitt innovativer sind. Weniger Frauen in der Branche bedeuten daher zwangsläufig weniger unterschiedliche Sichtweisen und Lösungsansätze.

Zu diesem Zusammenhang trägt auch die hohe Produktkomplexität in Verbindung mit unterschiedlichen Anforderungen von Kunden bei. Selbst hochwertige Zero- und First-Party-Daten können die dadurch entstehende Erwartungslücke innerhalb eines Teams nicht vollständig schließen. Frauen bringen ihre eigenen Erlebnisse, Herausforderungen und Präferenzen ein, die nur durch direkte Beteiligung im Team wirklich berücksichtigt werden können. Eine diverse Belegschaft, die Frauen einschließt, ist besser in der Lage, Produkte zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse aller Kundensegmente zugeschnitten sind.

Ronya
Fuhrparkmanagement

Frauen in der Automobilbranche: Eine Frage der Kultur

Vielfalt und Inklusion können nicht erzwungen werden und lassen sich auch nicht durch einzelne Maßnahmen wie Gehaltserhöhungen herstellen. Stattdessen müssen Unternehmen einen Nährboden schaffen, auf dem Vielfalt von selbst entsteht, weil das Unternehmen attraktiv für Fachkräfte verschiedenster Hintergründe ist. Doch wie lässt sich eine solche Unternehmenskultur aufbauen? Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um eine inklusive und vielfältige Arbeitsumgebung zu fördern.

1. Führungskräfte sensibilisieren und schulen

Eine vielfältige und inklusive Unternehmenskultur beginnt bei den Führungskräften. Sie müssen für die Bedeutung von Vielfalt sensibilisiert und entsprechend geschult werden. Unternehmen sollten regelmäßig Trainings und Workshops anbieten, in denen Führungskräfte lernen, wie sie Vorurteile erkennen und abbauen können.

2.Transparente und faire Rekrutierungsprozesse

Ein transparenter und fairer Rekrutierungsprozess ist entscheidend, um eine vielfältige Belegschaft aufzubauen. Stellenanzeigen sollten geschlechtsneutral formuliert und in verschiedenen Netzwerken veröffentlicht werden, um ein breites Spektrum an Bewerbern anzusprechen. Außerdem sollten Bewerbungsprozesse standardisiert und objektiv gestaltet werden, um unbewusste Voreingenommenheit zu minimieren.

3.Mentoring-Programme und Karriereentwicklung

Mentoring-Programme und gezielte Karriereentwicklungspläne können Frauen und Minderheiten unterstützen und fördern. Erfahrene Mitarbeiter können als Mentoren fungieren und ihre Schützlinge bei der Karriereentwicklung begleiten. Diese Programme helfen dabei, Talente zu identifizieren und zu fördern, die sonst möglicherweise übersehen würden.

4.Flexible Arbeitsmodelle

Flexible Arbeitsmodelle sind ein wichtiger Faktor, um eine vielfältige Belegschaft zu unterstützen. Nach wie vor übernehmen Frauen häufiger die Kindererziehung und geben ihren Beruf für die Familienplanung auf.  Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und Teilzeitstellen können deshalb dazu beitragen, für Frauen attraktiver zu werden und bestehende weibliche Fachkräfte länger an das Unternehmen zu binden.

5.Vielfalt im Alltag leben

Eine inklusive Kultur muss im Alltag gelebt werden. Dazu gehört, dass alle Mitarbeiter sich wertgeschätzt und respektiert fühlen. Unternehmen sollten regelmäßig Feedback einholen und sicherstellen, dass die Stimme jedes Mitarbeiters gehört wird. Teambuilding-Aktivitäten und soziale Veranstaltungen können ebenfalls dazu beitragen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Zusammenarbeit zu fördern.

6.Vielfalt messen und transparent kommunizieren

Unternehmen sollten regelmäßig Daten zur Vielfalt ihrer Belegschaft erheben und transparent kommunizieren. Dies schafft Verantwortlichkeit und zeigt, dass das Unternehmen ernsthaft an einer vielfältigen und inklusiven Kultur arbeitet. Fortschritte sollten gefeiert und Herausforderungen offen angesprochen werden.

Fazit: Die Zukunft der Automobilbranche gestalten

Aktuell ist die Automobilindustrie stark von Männern dominiert, und der geringe Frauenanteil in Führungspositionen sowie die geschlechtsspezifische Gehaltslücke sind nach wie vor signifikante Probleme. Diese Ungleichheiten beeinträchtigen die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsstärke der Branche. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen einen Nährboden schaffen, auf dem Vielfalt und Inklusion gedeihen können. Dies erfordert bewusste Maßnahmen wie die Schulung von Führungskräften, transparente Rekrutierungsprozesse, Mentoring-Programme und flexible Arbeitsmodelle. Entscheider sollten erkennen, dass eine geschlechtergerechte Belegschaft nicht nur ethisch notwendig, sondern auch ein entscheidender Faktor für nachhaltigen Erfolg und Innovation ist. Nur so kann die Automobilindustrie die Herausforderungen der Zukunft meistern und nachhaltig erfolgreich sein.

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